Das Textilgewerbe umfasst Unternehmen, wie OOOHnice!, die sich mit dem Design, der Herstellung, dem Großhandel und dem Einzel- und Online-Handel verschiedener Produkte befassen. Darunter zu verstehen sind vor allem Damen-, Herren-, und Kinderbekleidung, Accessoires wie Handtaschen, Schmuck, Uhren und Schuhe.

Branchentypisch sind vor allem die globalen Lieferketten, der geringe Grad vertikaler Integration und auch die hohe Abhängigkeit von Rohstoffen in Verbindung mit der volatilen Preisentwicklung. Gleichzeitig ist die Textilindustrie auch immer wieder mit negativen Schlagzeilen verbunden, wie den umweltschädlichen Produktionsmethoden, kurzlebigen Trends, wie Fast Fashion und den teilweise präkeren Arbeitsbedingungen in der Herstellung.

Die Handlungen der Textilindustrie haben Einfluss auf die Umwelt und diese wiederum hat Einflüsse auf das Textilgewerbe, wodurch Handlungen des Textilgewerbes erzwungen werden. Bei diesen Wechselwirkungen wird auch von Double Materiality gesprochen. Diese beschreibt aus externer Sicht die Wechselwirkung von menschlichen oder wirtschaftlichen Aktivitäten mit der Umwelt. Wesentlich für die Textilindustrie sind die folgenden drei Nach-haltigkeitsfaktoren: Einschränkungen bei der Materialbeschaffung und ausgelagerte Herstellung in Schwellenländern sowie Verwendung von Chemikalien in Produkten.

Der Inside-Out-View beschreibt die Auswirkungen der Textilindustrie auf die identifizierten Nachhaltigkeitsfaktoren. Auch wenn die Branche dafür bekannt ist, sich an bestehende Regularien zu halten, kommt es dennoch vor, dass in Endprodukten giftige und für den Menschen schädliche Chemikalien nachgewiesen werden. Zu nennen sind vor allem schädliche Phthalate, Nonylphenolethoxylate (NPEs), perfluorierte Verbindungen (PFCs) und Antimon. Dieses interne Problem, das nach außen dringt, zwingt die Branche zum Handeln. Denn ansonsten ist die sogenannte soziale Lizenz zum Handeln des Unternehmens gefährdet.

Umweltschädliche Praktiken innerhalb der Textilindustrie, wie der Gebrauch von giftigen Chemikalien, sorgen weiterhin für negative Auswirkungen auf die Umwelt. Einschränkungen bei der Materialbeschaffung sind die Folge. Zum einen können Umweltauswirkungen die globale Logistik negativ beeinflussen, wie Niedrigwasser oder durch den Klimawandel zerstörte Infrastruktur. Weiterhin ist auch der Anbau von Rohstoffen, wie zum Beispiel Baumwolle, von saisonalen Extremwetterereignissen oder Wasserknappheit betroffen.

Der Nachhaltigkeitsfaktor "ausgelagerte Herstellung in Schwellenländern" ist maßgeblich durch den starken Preiskampf innerhalb der Modeindustrie determiniert. Um die Produktionskosten so gering wie möglich zu halten, wird vor allem in sogenannten "Best Cost Countries" produziert, um die volatilen Rohstoffbeschaffungspreise ausgleichen zu können. Insbesondere die Arbeitsbedingungen der Arbeiter:innen und die Umweltauswirkungen der Lieferketten sind wichtige Faktoren in Bezug auf die Reputation und die Außenwahrnehmung der Branche. 

Die Gesetzgebung zur Registration, Evaluation, Authorization, and Restriction of Chemicals (REACH) in der Europäischen Union sowie die Einführung des Consumer Product Safety Improvement ACT (CPSIA) in den USA zeigen die steigenden Bedenken bezüglich schädlicher Chemikalien in Endprodukten und forcieren somit eine strengere externe Regulierung der Branche. Somit wird die Verwendung von Chemikalien in den Produkten dem Textilgewerbe vorgeschrieben, um giftige Chemikalien aus den Endprodukten zu verbannen. Das Textilgewerbe muss somit mit innovativen neuen Lösungen die verbotenen Chemikalien ersetzen.

Klimatische Veränderungen führen zu extremen Wetterereignissen, die somit die Rohstofferzeugung negativ beeinflussen können. Die Produktion von Rohmaterialen in der Textilindustrie ist oft mit negativen Umweltauswirkungen verbunden, hier insbesondere das Beispiel der Lederindustrie, wodurch sich die Probleme in der Beschaffung von Rohmaterialien noch einmal zuspitzen. Materialengpässe und Preiserhöhungen sind die Folge. Auf diesen externen Einfluss muss die Textilindustrie mit innovativen Lösungen reagieren. Anwendung finden hierbei Produktlösungen, die weniger Grundmaterialien benötigen oder auch eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern, um die Erträge trotz des Klimawandels abzusichern. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Risiken bei der Beschaffung zu minimieren, welche maßgeblich den Produktionsoutput und die Kosten der Textilbranche beeinflussen.

In Bezug auf Nachhaltigkeit steht für uns von OOOHnice! das Thema Governance für das Management von Problemen unserer Branche im Mittelpunkt. Gerade der hohe Anteil an ausgelagerter Produktion in Schwellenländern sorgt oft für negative Externalitäten, aber auch der hohe Ressourceneinsatz an Rohstoffen, wie Baumwolle sowie intransparente Lieferketten. Es gilt daher mögliche Risiken frühzeitig mit Stakeholdern, wie der Regierung, Herstellern, Lieferanten und Kunden zu aufzudecken und zu lösen. Unser Ansatz ist die Transformation des Geschäftsmodells hin zu einer Kreislaufwirtschaft durch eine enge Kollaboration mit allen Stakeholdern, angefangen mit lokalen Landwirten bis hin zu Endkonsumenten.

Ressourcenknappheit, schädliche Umweltauswirkungen und schlechte Arbeitsbedingungen haben dazu geführt, dass die Wertschöpfungsketten des Textil-gewerbes von verschiedenen Stakeholdergruppen genauer unter die Lupe genommen wurden. Der Druck von außen lässt innerhalb der Unternehmen Governance stärker in den Fokus rücken, um Probleme zu lösen.

Als Brand, dass sich den 17 UN Zielen für nachhaltige Entwicklung verschrieben hat, ist OOOHnice! unser Projekt für die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie mit dem Ziel der CO2 Neutralität.

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